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  Fortbewegung

Fortbewegung der Schildkröten

Die meisten Schildkröten bewegen sich an Land, wenn auch langsam, recht gewandt und ausdauernd fort. Die Landschildkröten schleifen dabei nicht mit dem Panzer auf dem Boden sondern tragen ihren gesamten Körper, wodurch es besonders bei Riesenschildkröten zu einer starken Gelenkbeanspruchung kommt. Die Schildkröten bewegen sich an Land im charakteristischen Kreuzgang fort.
Wasserschildkröten sind in der Regel hervorragende, ausdauernde und teilweise auch recht schnelle Schwimmer. Die ausdauerndsten und schnellsten Schildkröten sind die Meeresschildkröten. Sie können eine Spitzengeschwindigkeit von über 74 km/h erreichen. Dagegen können sich erwachsene Meeresschildkröten, durch die seitlich gelegenen Gliedmaßen, nicht wie andere Schildkröten an Land fortbewegen. Sie können an Land lediglich ruckartig vorwärts robben.
Süßwasserbewohnende Schildkröten bewegen sich dagegen in der Regel auch geschickt an Land fort, wobei sie wie die Landschildkröten ihren Panzer tragen. Einige Sumpfschildkröten, welche zu einer vorwiegend terrestrischen Lebensweise übergegangen sind, bewegen sich ähnlich gewandt an Land fort, wie Landschildkröten. Andere Süßwasserschildkröten, wie Kinosterniden, Platysterniden und etliche Emydiden, sind sehr behende Kletterer.
Süßwasser- und Meeresschildkröten unterscheiden sich, wenn gleich sie in der Regel alle hervorragende Schwimmer sind, entscheidend voneinander. Die Süßwasserschildkröten besitzen als Hauptantrieb beim Schwimmen großflächige mit Schwimmhäuten versehene Hintergliedmaßen. Dagegen besitzen Meeresschildkröten zum Antrieb paddelförmige Vordergliedmaßen, während die Hintergliedmaßen hauptsächlich als Steuer dienen. Eine Ausnahme unter den Süßwasserschildkröten bildet die Batagur-Flussschildkröte, bei welcher die Vordergliedmaßen ähnlich denen der Meeresschildkröten entwickelt sind. Diese mehr oder weniger große Ähnlichkeit der Vordergliedmaßen mit denen der Meeresschildkröten, trifft auch bei den Weichschildkröten (Trionychidae, Carettochelydidae) und anderen vorwiegend aquatisch lebenden Schildkröten auf. So zeigen zum Beispiel die Vordergliedmaßen der Callagur-Flussschildkröte (Callagur borneoensis) und der Tabasco-Schildkröte (Dermatemys mawi) Ähnlichkeit mit denen der Meeresschildkröten.
Der Schultergürtel der Schildkröten besteht lediglich noch aus zwei freien Knochen, da die anderen in den Bau des Knochenpanzers einbezogen sind. Diese Knochen sind das Schulterblatt und das Rabenschnabelbein (Coracoid). Die Lage des Panzergürtels innerhalb der Rippen, stellt eine für das Schildkrötenskelett charakteristische Besonderheit dar.
Dagegen ist das Becken in seinem wesentlichen Aufbau, mit dem anderer Reptilien vergleichbar. Es setzt sich aus den üblichen drei Knochen zusammen: Schambein (Pubis), Sitzbein (Ischium), und Darmbein (Ililum). Durch die Art des Beckenaufbaus wird stark die Fortbewegungsart der Schildkröten beeinflusst. Außerdem ist der Beckenaufbau ein charakteristisches Zeichen für Verwandtschaftsgruppen innerhalb der Schildkröten. So ruht das Becken der Halsberger (Cryptodira) frei im Panzer. Das Becken der Halswender (Pleurodira) ist jedoch fest mit dem Panzer verbunden. Der Panzer schränkt den Bewegungsfreiraum der Gliedmaßen stark ein, wodurch ein spezieller Bau der Gelenke der Gliedmaßen nötig wird. So ist das Ellbogengelenk, welches normalerweise eine rückwärtige Lage besitzt, nach von gedreht. Außerdem ist das Kniegelenk der Schildkröten etwas zur Seite gestellt. Diese Gelenke müssen, besonders bei großen Landschildkröten enormen Belastungen standhalten.
Die Hintergliedmaßen von Landschildkröten haben Ähnlichkeit mit Elefantenfüßen. Aus ihnen ragen lediglich noch die Krallen hervor, während bei den Vorderfüßen, speziell bei grabenden Arten, wie Gopherus, Geochelone und Agrionemys, die Fingerglieder bis in die Krallenscheide reichen. Die Landschildkröten neigen zur Reduzierung der Mittelhand- und Fingerelemente.
Sumpf-, Alligator-, Großkopf-, Schlammschildkröten und Halswender besitzen dagegen gut entwickelte Zehen und Finger. Diese sind lediglich mit Schwimmhäuten miteinander verbunden. Bei Weich- und Meeresschildkröten sind nur noch einige freie Krallen, an mehr ganzheitlichen Extremitäten zu sehen.
 
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