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  Zucht

Zucht

Für die erfolgreiche Zucht ist (fast) immer die Nachbildung der natürlichen Auslöser der Paarungsstimmung nötig. Dies sind wie in Teil I bereits erwähnt Schwankungen in Temperatur und Beleuchtungsdauer oder gar die Winterruhe. Diese Veränderungen lösen die Ausschüttung der Geschlechtshormone aus. Bei Schildkröten, welche in Gruppen gehalten werden (können), stellt das Zusammenbringen von Männchen und Weibchen kein weiteres Problem dar. Schwieriger wird dies bei einzelgängerisch lebenden Schildkröten, wie beispielsweise Schnappschildkröten. Bei diesen Arten setzt man das Männchen nur zur Paarung zu dem Weibchen. Durch den Geruch des Weibchens kommt das Männchen häufig sofort in Paarungsstimmung. Bei agressiven Arten sollte man stets einen Kescher oder eine Trennscheibe griffbereit haben, um die Tiere bei eventuellen Beißereien trennen zu können. Wurden die natürlichen Bedingungen möglichst genau nachgebildet und ist das Becken mit den entsprechenden Individuen besetzt, kann es zu einer Paarung kommen. Betreffs des Verlaufs der Paarung sei auf Teil I verwiesen. Die Weibchen benötigen zur Paarungszeit unbedingt eine geeignete Stelle zur Eiablage. Finden sie diese nicht oder werden sie häufig von anderen Schildkröten gestört, legen sie die Eier häufig direkt ins Wasser ab. Werden diese Eier innerhalb kürzester Zeiz geborgen, können sie trotz allem erfolgreich bebrütet werden. Es kann jedoch auch zu einer Legenot kommen, wenn das Weibchen die Eier im Eileiter zurückbehält. Im schlimmsten Fall kann daran das Weibchen sterben. Wenn das Weibchen überlebt, ist es dann in der Regel unfruchtbar. Bei Verdacht auf eine Legenot sollte man die Schildkröte schnellstmöglich zum Tierarzt bringen, welcher das Legen einleiten kann. Normalerweise dient den Schildkröten zur Eiablage jedoch eine geeignete Stelle des Bodensubstrats. Bei Wasserschildkröten dient entweder eine mit Substrat eingerichtete Stelle des Landteiles zur Eiablage oder es wird während der Legezeit ein wasserdichter, mit geeignetem Substrat gefüllter Behälter in das Becken gehangen. Auf die jeweilige Legestelle sollte ein Heizstrahler ausgerichtet sein. An dieser Stelle kann dann das Weibchen seine Eier in der gegrabenen Grube ablegen und ausbrüten „lassen“. Bei der Zucht empfiehlt es sich, die Eier aus dem Terrarium zu entfernen und in einem Inkubator auszubrüten. Bei der Freilandhaltung sollte man den Tieren eine Legekiste zur Verfügung stellen, um die Eier nach dem Legen wiederzufinden. Eier, welche im Freien verbleiben, haben bei uns so gut wie keine Chance durch die Sonne ausgebrütet zu werden. Außerdem sollte man die trächtigen Weibchen im Freien genau beobachten, um die Eier auch zu finden, falls sich die Tiere gegen die Legekiste entscheiden. Bei dem Bergen der Eier sollte man peinlichst darauf achten sie nicht zu drehen, sondern in der Lage, wie sie in der Legegrube vorgefunden wurden in den Inkubator zu überführen. Als Inkubator wird ein Plastik- oder Glasbehälter mit einem geignetem Zeitigungssubstrat befüllt. Als für die meisten Eier am geeignetsten hat sich ein Gemisch aus Vermiculit und Aktivkohle erwiesen, wobei der Vermiculit vom Gärtnereihandel stammen sollte, da Baumarkt-Vermiculit häufig mit bestimmten Stoffen behandelt ist, was zum Verlust der Eier führen kann. Das Substrat wird gründlich gewaschen, das überschüssige Wasser ausgepresst und in den Behälter eingefüllt. In dieses Substrat werden nun die Eier zu etwa zwei Drittel ihrer Höhe eingegraben. Der erste Behälter (mit den Eiern) wird anschließend in einen größeren Behälter gestellt (zum Beispiel zwei Ziegelsteine unterlegen). In den zweiten Behälter wird nun bis etwa zur Hälfte des ersten Wasser eingefüllt. Dieses Wasser wird mittels eines regelbaren Aquariumheizers auf konstant 27 °C erwärmt. Das große Becken wird zusätzlich mit einer leicht schräg liegenden Glasplatte abgedeckt. Einmal in der Woche wird das Becken zum Luftaustausch kurz geöffnet. Dieser Inkubator empfielt sich in der hier beschriebenen Form nur für Eier, welche hohe Luftfeuchte benötigen oder vertragen. Bei anderen Arten muss ein anderer Inkubator angewandt werden oder es reicht die Deckscheibe zu öffnen. Nun heißt es warten, bis die jungen Schildkröten (hoffentlich) schlüpfen. Nach dem Schlupf werden die Jungtiere dann in ein geeignetes Aufzuchtbecken gesetzt, welches nach den klimatischen Ansprüchen ihrer Eltern eingerichtet sein sollte. Auf schmückendes Beiwerk kann in einem Aufzuchtbecken verzichtet werden. Fast alle Jungtiere sind unabhängig von ihren Eltern in ihrer ersten Entwicklungsphase Fleischfresser. Bei der Fütterung sollte stets auf eine mundgerechte Größe der Nahrung geachtet werden. Junge Wasserschildkröten sollten mit einer Reihe von wirbellosen Futtertieren, wie Mückenlarven und kleinen Krustentieren gefüttert werden. Außerdem kann man sie mit ausreichend zerkleinerten Stücken von magerem Fleisch (z.B.: Rinderherz) und Süß(!)wasserfisch ernähren. Landschildkrötenjungtiere sollten neben einer Reihe von Wirbellosen, wie kleinen Grillen, Regenwürmern u.ä. auch immer mit zerkleinertem Gemüse und Obst gefüttert werden. Junge Schildkröten brauchen in dieser Zeit kleine, aber recht häufige Fütterungen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte man bei jeder zweiten bis dritten Fütterung mit der Nahrung ein geeignetes Multivitamin-Nährstoffpräparat verabreichen, wobei allerdings auf alle Fälle die Dosieranleitung beachtet werden muss. Mit dem Größerwerden der Tiere kann man dann nach und nach zur artspezifischen Ernährung und zu einer anderen Unterbringung übergehen.
 
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